Lese-Geschichte

von Lara Fessler, 3c

Lisa, das genervte Federpennal.

Oaaah! Was für ein schöner Tag! Ups, das Tageslicht blendet ganz schön! Lara hat endlich ihre Schultasche geöffnet. Jetzt kommt wieder frische Luft in die Schultasche. He Leute, wacht auf ihr Stifte, ein neuer Schultag beginnt!

Das war vielleicht eine anstrengende Nacht. Der Kugelschreiber Fred hat die ganze Nacht geschnarcht und der Radiergummi Otto murmelte unverständliche Worte vor sich hin.

Psst, seid still ihr Stifte. Euer morgendliches Kaffeekränzchen ist jetzt beendet. Ich möchte hören, was dort draußen passiert. Hurra, wir sind in der Schule. Der Unterricht beginnt gleich. In der ersten Stunde ist Deutsch, da kann mich Lara gut gebrauchen.

Aua, was war das? Achtung du blödes Geodreieck rücke nicht so hin und her. Du beulst noch meine schönen Seiten aus.
Radiergummi Otto, putz’ dir endlich einmal die Nase! Deine Radierfussel machen meine roten Innenwände ganz schmutzig.

Oh nein, wie soll dieser Tag noch ausgehen? Das Kaffeekränzchen geht wieder los. Das Geschnatter geht mir so auf den Geist und wie die eingebildeten Buntstifte dann auch noch herum kreischen. Das macht mich fast wahnsinnig, ich kann mich kaum konzentrieren.
Wenigstens ist der Spitzer Emil heute noch leise. Huch, nein er schläft sogar noch. So ist das bei ihm, entweder er ist wach und macht einen fürchterlichen Krach, oder er pennt wie ein Bär.
Dann ist da noch die Füllfeder, die wieder mit dem Tintenkiller streitet. Beide glauben so wichtig zu sein. Im neuen Jahr gab es noch keinen Tag, an dem sie sich nicht gegenseitig mit Vorwürfen zugeschüttet haben.
Die Schere klappert die ganze Zeit vor sich hin und der Kugelschreiber quietscht bei jeder Bewegung fürchterlich.
Zum Glück ist keine Tintenpatrone ausgeronnen, so wie bei meinem Kumpel Ernst.

Wieso muss ich immer diesen verrückten Haufen in mir herumtragen. Ich bin doch kein Bus oder Taxi, ich bin doch nur ein einfaches Federpennal.

Hihihihi, was passiert jetzt? Vorsichtig kann ich über den Rand der Schultasche schauen. Warum muss ich so lachen? Das ist Lara. Sie öffnet meinen Reißverschluss. Das kitzelt so sehr.

Achtung, jetzt geht es los! Ruhe! Wir müssen uns konzentrieren. Alle meine Bewohner schweigen. Jetzt kann die Arbeit beginnen. Ganz vorsichtig werde ich auf den Schreibtisch gelegt.
Hoffentlich passt meine Besitzerin auf mich auf und ich werde nicht wieder von den Buben auf den Boden geschmissen, wie fast jeden Tag.

Puh, das ist alles so anstrengend! Ich glaube, ich brauche bald einen Urlaub.

Aber jetzt kommt schönste Stunde des Tages: Lara’s Zeichenunterricht. Darauf freue ich mich schon die ganze Woche, mein Herz lacht. Alle Stifte, Bleistifte, Buntstifte, Spitzer Fred, Radierer Otto, das Geodreieck und sogar die Füllfeder und der Tintenkiller haben Ausgang. Lara hat sie alle fein säuberlich auf den Tisch gelegt. Und ich kann aufatmen. Freudig mache ich mich breit und genieße die Ruhe und Leere in mir.

Das wird doch noch ein schöner Tag!

 

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